Schmierung der Zweitakt-Ottomotoren

Das Kurbelgehäuse der Zweitaktmotoren dient zum Vorverdichten des Angesaugten Luft-Kraftstoff-Gemisches. Deshalb kann das Motoröl nicht wie bei den meisten Viertaktmotoren in das Kurbelgehäuse eingefüllt werden.
Arten
- Mischungsschmierung
- Frischölschmierung – Getrenntschmierung
Bei der Mischungsschmierung, auch Gemischschmierung genannt, wird das Öl dem Kraftstoff in einem vom Hersteller vorgeschriebenen Mischungsverhältnis von 1:20 bis 1:100 zugemischt. Verwendet werden Öle hoher Viskositätsklassen SAE 40 und SAE 50. Das zugemischte Öl wird mit dem Luft-Kraftstoff-Gemisch in das Kurbelgehäuse und den
Verbrennungsraum angesaugt. Dort scheidet sich das Öl am gesamten Kurbelgetriebe einschließlich Kolben, Kurbelgehäuse und Motorzylinder ab und schmiert dadurch die entsprechenden Lagerstellen des Motors. Ein bestimmter Ölanteil wird jedoch auch verbrannt und bildet Ölkohle. Die Ölkohlebildung lässt sich nicht ganz vermeiden. Vor allem bei kaltem Motor wird in folge des fetten Luft-Kraftstoff-Gemischs mehr Öl mitverbrannt. Dies führt zu Ablagerung im Verbrennungsraum, auf dem Kolbenboden und in der Auspuffanlage. Diese Ölkohle muss nach einer gewissen Laufleistung entfernt werden. Das Öl muss sich gut mit dem Kraftstoff mischen lassen und darf sich anschließend nicht wieder ausscheiden und absetzen. Meist werden besondere Zweitaktöle mit Zusätzen gegen innere Korrosion und Ölkohlebildung eingesetzt.
Auch selbstmischende Zweitaktöle mit einem bestimmten Kraftstoffanteil finden sehr häufig Verwendung. Bei längeren Talfahrten kann der Motor wegen ungenügender Schmierung zum „Fressen“ neigen, da die Drosselklappe bzw. der Gasschieber längere Zeit geschlossen ist und nur geringe Mengen an Luft-Kraftstoff-Öl-Gemisch angesaugt werden. Deshalb muss bei Talfahrten ab und zu Gas gegeben werden, um den Motor mit Öl zu versorgen.
Bei der Frischölschmierung, auch Frischöl-Getrenntschmierung genannt, wird das Öl von der Öldosierpumpe in den Ansaugkanal gefördert und dort von dem Luft-Kraftstoff-Gemisch mitgerissen. Zusätzlich können auch die Kurbellwellenlager direkt mit Öl versorgt werden. Das Öl kann auch dem Kraftstoff vor Eintritt in den Vergaser beigemischt werden.
Die Ölzumessung erfolgt drehzahlabhängig oder drehzahl- und lastabhängig. Kraftstoff und Öl sind in zwei getrennten Behältern untergebracht. Die Öldosierpumpe saugt das Öl aus dem Ölbehälter an und fördert es zum Motor.
Das „Viertaktern“ beim Zweitaktmotor hängt vorwiegend von der ungenügenden Aufbereitung des Angesaugten Luft-Kraftstoff-Öl-Gemisch ab. Beim Viertaktern erfolgt erst bei jeder zweiten Kurbelwellenumdrehung eine Zündung, obwohl bei jeder Umdrehung ein Zündfunken vorhanden ist. Dies tritt hauptsächlich im Leerlauf und bei höheren Drehzahlen des unbelasteten Motors auf.