Schmierfette

Schmierfette sind durch Metallseifen eingedickte Mineralöle. Die Metallseifen setzen sich aus organischen Fettstoffen mit anorganischen Laugen zusammen. Die ineralöltröpfchen werden vom Seifengerüst festgehalten und nur in kleinen Mengen freigegeben. Bei jeder Bewegung des Fettes wird Mineralöl aus den Poren gedrückt und schmiert so die Lagerstelle. Man verwendet als Fettstoffe pflanzliche und tierische Öle und Fette. Schmierfette weisen eine zähflüssige bis wachsartige Konsistenz auf. Die Konsistenz wird mit der Penetration festgelegt, d. h. der Eindringtiefe in Zehntelmillimeter eines genormten
Prüfkegels in das Fett. Schmierfette weisen eine gute plastische Haftfähigkeit an der jeweiligen Lagerstelle auf und bilden so einen gut haftenden dünnen Schmierfilm. Dadurch sind längere Schmierintervalle bis hin zur Dauerschmierung möglich. Vor allem bei Wälzlagern ergeben sich lange Nachschmierfristen und eine vereinfachte Wartung.
Der „Fettkragen“ an der Lagerstelle verhindert das Eindringen von Staub- und Schmutzteilchen. Wird das Öl verdrängt, schmiert noch das Seifengerüst. Dies ergibt eine günstige Notlaufeigenschaft.
Arten
Für die Herstellung von Schmierfetten lassen sich Leichtmetallseifen und Schwermetallseifen verwenden. Mischung der verschiedenen Fette sind jedoch zu vermeiden., da hierdurch der Tropfpunkt herabgesetzt und die guten Eigenschaften
gemindert werden. Es gibt auch Schmierfette, bei denen anorganische oder organische Verbindungen das Metallseifengerüst ersetzen und die hoch temperaturbeständig sind.
Die hauptsächlich verwendeten Schmierfette sind:
- Kalkseifen-Schmierfette
- Natronseifen-Schmierfette
- Lithiumseife-Schmierfette
Kalkseifen-Schmierfette sind völlig wasserabstoßend. Man verwendet sie deshalb auch für Schmierstellen mit Wasserzutritt, da das Fett durch Hersteller verschiedenfarbig eingefärbt und sind für einen Temperaturbereich von –5…+50°C geeignet.
Man verwendet sie als Abschmierfett.
Natronseifen-Schmierfette sind wasserempfindlich. Diese Schmierfette werden durch Wasser an den Schmierstellen ausgewaschen. Sie sind für einen Temperaturbereich von -30…+110°C geeignet und haben eine gute Schmierfähigkeit.
Man verwendet sie als Wälzlagerfett.
Lithiumseifen-Schmierfette sind völlig wasserabstoßend und werden selbst von kochendem Wasser nicht ausgewaschen. Sie sind für einen Temperaturbereich von –30…+125°C geeignet. Durch Zusätze erhalten sie gute Korrosionsschutz- und
Hochdruckeigenschaft. Man verwendet sie als Mehrzweck- und Wasserpumpenfett. Für besonders ungünstige Betriebsverhältnisse wie Stoßbelastung und mechanische Überlastung können diese Mehrzweckfette mit einer Beimengung von Molybdändisulfid versehen werden.
Festschmierstoffe
Festschmierstoffe sind an Werkstückoberflächen gut haftende pulverförmige, feste Stoffe, die Schmierwirkung besitzen. Meist werden sie in Verbindung mit Ölen, Fetten, Lacken oder Kunststoffen im Mischreibungs- und Grenzschmierungsbereich eingesetzt. Die festen Teilchen werden nicht so leicht weggequetscht wie flüssige Schmierstoffe und ergeben selbst bei sehr hohen Temperaturen eine ausgezeichnete Hochdruckfestigkeit. Die kleinen lamellenartigen Plättchen lassen sich durch den Schichtgitteraufbau leicht gegeneinander verschieben, widerstehen jedoch hohem senkrechtem Druck.
Sie ergeben gute Notlaufeigenschaften.
Arten
- Molybdändisulfid
- Graphit
- Kunststoff PTFE
Molybdändisulfid MoS(2) mit den Firmenbezeichnungen Molykote und Liqui Moly ist ein weiches, schwarzgraues Pulver mit einer Schmierfähigkeit von –180…+450°C. Es löst sich im Öl nicht auf, zeigt jedoch ein ausgezeichnetes Haftvermögen an Metalloberflächen und eignet sich zur Schmierung im Vakuum und bei tiefen Temperaturen. 1600 übereinanderliegende MoS(2)-Lamellen ergeben eine Schichtdicke von 0,001mm.
Graphit ist ein weiches, schwarzes Pulver mit einer Schmierfähigkeit von –180…+450°C. Es ist nur aus Kohlenstoffatomen
aufgebaut und verbrennt oberhalb 550°C zu CO(2).
Sein Haftvermögen ist wesentlich kleiner als das von MoS(2).
Polytetrafluorethylen PTFE wird als Festschmierstoff vor allem dann eingesetzt, wenn häufig Festkörper- und Mischreibung auftritt. PTFE kann als reibungsminderndes Additiv den Schmierfetten zugesetzt oder in den Grundwerkstoff eingebaut werden. Bei Hochtemperaturfetten wird es wegen seiner Temperaturbestendigkeit als Verdicker verwendet.