Ein wunderschöner Manta A mit einer ganz besonderen Geschichte

Es ist ja nicht zu leugnen, ich liebe die 70er-Jahre und besonders die Autos
aus dieser Zeit. Auch wenn ich viele Opel hatte, einen Manta hatte ich leider
nie. Dieses wunderschöne Exemplar habe ich in einer Facebook-Gruppe ge-
funden.
Stefan Prinz hat den Wagen dort vorgestellt und ich war direkt sehr begeistert.
Bevor ihr nun die Bilder vom dem schönen Wagen genießen könnt, lest die
Geschichte zu dem Auto:
So dann möchte ich mich hier auch mal Vorstellen und meine Vorstellung mit
einer kleinen Geschichte beginnen wie ich zu einem Auto komme welches mich
25 Jahre lang begeistert hat. In der Zeit von1990-93 habe ich sehr viel und lange
Nächte mit einem sehr guten Freund an alten Opels rumgeschraubt und Jürgen
schraubte nicht die Wagen, er lebte sie. Es waren vorwiegend zu dieser Zeit ver-
pöhnten Manta A/B und Ascona A/B Modelle.
Zu dieser Zeit Stand aber auch ein Projekt in der Halle, welches sich Manta A
schimpft: Genauer gesagt war es ein Original Manta A 1,9 Liter SR mit Automatik-
getriebe. Somit wurde dieses Fahrzeug über 2 Jahre Stück für Stück von Jürgen
und zum Teil mit meinem Beisein fertig gestellt.
Wer Jürgen kannte, wusste das der Aufbau eines Fahrzeuges nicht zu 100%
stattfinden durfte, sondern zu 180% und wenn es dann nicht gefiel wurde
zurück gebaut, so einfach war das. Äußerlich war da nicht viel zu tun am
Manta da die Karosse rostfrei war, so konnte der Original-Lack erhalten bleiben.
Es wurde ein 2,0 Liter Einspritzer verbaut, ein 5 Gang Getriebe, eine kurze
Achse mit Sperre und ein Konifahrwerk sowie ein Sportauspuff mit Fächer
und er bekam die typische GTE-Lackierung aber in Schwarz glänzend.
Auch ein Überrollbügel und Schalensitze und diverse Zusatzinstrumente wurden
verbaut.Nach 2 Jahren Umbau wurde alles sauber dem Tüv Vorgeführt und auch
genauso eingetragen. Die erste Probefahrt auf dem Beifahrersitz die legendäre
Westert (Motorradfahrer kennen die Strecke) rauf und runter war genial und
treibt mir heute noch ein Grinsen ins Gesicht. Durch das geringe Gewicht die
kurze gesperrte Achse schob der richtig schön um die Ecke.
Im Nachgang wurden dann noch schöne 3 teilige 8×13 Revolution Felgen verbaut
mit 235/50 13 und das alles ohne Verbreitung und natürlich sauber eingetragen.
In der heutigen Zeit kleine Reifen aber Anfang der 90 war das wie heute ein 22
Zoll Rad schon was Seltenes auf so einem Wagen.
Das war der Zeitpunkt bei mir wo der drang größer wurde diesen Wagen zu
kaufen. Das war unmöglich, denn wer Jürgen kannte, wusste auch das alles was
er selbst um und aufgebaut hatte den Hof nicht mehr verlassen wird was zum
Schluss auch auf eine beachtliche Sammlung aufzuweisen hatte. Das führte auch
dazu, dass der Manta 1995 ganz klar nicht verkauft wurde sondern sauber kon-
serviert eingemottet wurde und in den Ruhestand ging und in der Lagerhalle ab-
gestellt wurde.
1993 bin ich dann beruflich Umgezogen und der Kontakt wurde sehr dünn da
es in der Regel mal bei einem Tel.Gespräch oder einem Besuch blieb. Das
schrauben an Autos wurde aufgrund der Distanz leider weniger. Doch jeder
Besuch endete in der Fahrzeug-Lagerhalle bei dem Manta der aber mittler-
weile bis zu 11 Autos in einem 1 -3 Zustand um sich hatte. Vom Manta A/B
über Kadett B/C Ascona A/B bis zum Alfa Romeo Spider und Henschel LKW.
Über die ganzen 25 Jahre war mein letzter Satz immer beim Verlassen der
Halle der gleiche, dass er wenn er den Manta verkauft an mich denken solle
und ich ein Vorkaufsrecht wünschte und hätte. Nun die letzten 3 Jahre ging
es Jürgen gesundheitlich nicht sehr gut und er hatte mit dem Krebs zu kämpfen.
Im Mai 2016 bekam ich die Nachricht das Jürgen aufgrund einer Lungenent-
zündung im Krankenhaus verstorben ist mit 59 Jahren. Viel, viel zu früh und
wieder einmal merkte man das man viel mehr Zeit miteinander verbringen
hätte müssen statt durch den Alltag zu hasten und immer alles vor sich her
zu schieben.
Auf der Beerdigung traf man viele alte Gesichter wieder und ein paar Kontakte
wurden wieder intensiver. Auch der Kontakt zur Jürgens Frau entstand wieder
und Sie erinnerte sich an meine Worte die ich immer wieder gesagt hatte bei
meinen Besuchen. Nun was soll ich sagen, der Manta ist nun in meinem Besitz
fast 25 Jahren ist es nun her und nun ist es in meinem Besitz über gegangen
und wird es auch bleiben da dieses ein Versprechen war, was ich zu Lebzeiten
Jürgen immer gegeben habe und auch seiner Frau nochmal bestätigt und ver-
sprochen habe.
Dieser Wagen bedeutet mir sehr sehr sehr viel weil es eine tolle Zeit war in der
man an ihm rumgeschraubt hat. Es ist ein Teil meiner Jugend und ich freue mich
jetzt schon wenn ich ihn wieder auf die Straße bringen kann.
Hier nun ein paar Bilder des Wagens. Nach der ersten Bestandsaufnahme stelle
ich fest das ihm die 25 Jahre in der Halle doch zugesetzt hatte und es viel zu tun
gab. Es wird für mich ein besonderer Moment werden wenn ich ihn das erste mal
über die Straßen rollen lassen darf und sicher auch ein sehr Emotionaler Moment
und nachdem ich selbst vor 2 Jahren eine Auszeit gebraucht habe wegen einem
Hirntumor ist es nun das Jahr 2020 wo er wieder Zurück auf die Straße kommen
wird und genau so bis auf ein paar Abwandlungen wie er war. Geändert wurde
der Motor es wurde ein komplett auf Leistung gemachter 2,4 Liter mit 45 Weber
verbaut und einem 240Getrag 5 Gang mit einer 3:66 40% gesperrten Hinter-
achse. Aufgrund der Leistung wurden auch an der Hinterachse Scheibenbremsen
verbaut und vorn größere montiert. Das Fahrzeug ist eine Komplett Restauration
bis zur kleinsten Schraube wurde alles überholt oder durch hochwertigeres ersetzt.
Text und Bilder von Stefan Prinz
Ich möchte mich ganz herzlich bei Stefan bedanken, dass ich die bewegende
Geschichte hier veröffentlichen darf. Nun schaut euch an, wie schön das Auto
geworden ist: