Was ist eigentlich ein Trike?

Das Wort „Trike “ hat man meistens schon mal irgendwo gehört.

Was genau sich hinter dem Begriff verbirgt, wissen allerdings die Wenigsten.
Selbst viele Lexika schweigen sich in diesem Punkt aus und geben allenfalls
den vagen Hinweis, dass es wohl irgendetwas mit der Zahl drei (grch. „treis“,
lat. „tres“) zu tun hat. Tatsächlich bedeutet Trike zunächst nichts weiter als
ein Gefährt mit drei Rädern. Vom Liegefahrrad bis zum Ultraleichtflugzeug
trifft dieses Beschreibung auf eine ganze Palette unterschiedlichster Fahr-
zeuge zu.

Trike ein Sammelbegriff?
Wahrscheinlich liegt es am Verbreitungsgrad, dass dennoch im Normalfall
unter einem Trike eine Mischung aus Motorrad und Auto verstanden wird.
Wobei das Mischungsverhältnis beider Fahrzeuge fließend ist. Im Regelfall
hat ein solches Gefährt hinten zwei und vorne ein Rad aber auch umgekehrt
ist es möglich.

Wenn man die Konstruktionspläne Leonardo da Vincis aus dem Jahre 1493
außer acht lässt, ist als erstes Trike das 1886 von Carl Benz gebaute Automobil
zu nennen.

Ebenso wie der Benz Patent-Motorwagen in erster Linie zum Transport dienen
sollten, um die „kostspielige Zugfahrt der Pferde zu ersetzen“, wurden über die
Jahre hinweg dreirädrige Kleinwagen (z.B. das „Tempo“-Dreirad, die APE von
Piaggio oder dem legendären Thailand-Taxi Tuk Tuk) gebaut, deren Hauptvorzug
es war, besonders wendig zu sein.

In England wurden lange Zeit noch dreirädrige Fahrzeuge steuerlich begünstigt
und hatten aus diesem Grunde einen kleinen Absatzmarkt. Legendär dürfte hier
das Bond Bug sein.

Es handelt sich hierbei um eine Mischung aus “Rowenta-Tischstaubsauger”
und Klingonen-Fahrstuhl. Wenn ich rein passen würde, ich hätte einen!

Nicht vergessen werden darf an dieser Stelle das Harley Service Car. Es wurde
von 1932 bis 1973 gebaut und gerne von der Polizei in den USA eingesetzt.

Bis zu den Trikes der heutigen Zeit war es noch ein weiter Weg.

Erst in den 60/70er Jahren ersannen einige Konstrukteure in Kalifornien diese
neuen Möglichkeiten des Motorradfahrens. Besonders angetan von dieser Idee
war der deutsche Dipl.Ing. Dietrich Fecht, dem es 1979 erstmals gelang eine
TÜV-Genehmigung für ein Trike zu bekommen. Die „Urform“ des Motorrad-
Trikes bestand aus einem VW-Käfer-Hinterteil und daran angesetztem Motorrad-
Vorderteil. Darauf wurden verschiedene Karosserien appliziert.

Schon bald kamen jedoch auch gänzlich andere Eigenkonstruktionen auf, bei
denen Porschemotoren, umgebaute Harleys, Trikes mit V8-Motoren etc. Ver-
wendung fanden.

Heute ist die Verwendung von den guten alten Käfermotoren Geschichte. Mittler-
weile werden z.B. Ford-, Peugeot-, Smart- oder Piaggio-Motoren bei den heutigen
Herstellern verwendet.

Mir ist jedenfalls ein klassischer Typ1- oder Typ4-Motor am liebsten.
Ich bin aber auch ein alter Käfer-Fan und liebe den Sound!